heterotopia – the end
Ich verbrachte noch mehrere Tage bis Wochen auf dem bereits erwähnten Balkon unter blauem Himmel. In einer Zeit, in der man sowieso nicht viel anderes machen konnte, trank ich Zitronentee, las ein wenig über und von Michel Foucault und schaute zwei Pappeln zu. Ich schrieb alle Gedanken auf, die die Basis des Projekts bilden sollten.
Warum wird man Künstler*in? Welche Ziele haben Künstler*innen? Was zeichnet die Wege aus, die ihnen selten jemand vorgeben kann? Wie sieht ihr Alltag aus? Warum hat diese Berufsbezeichnung manchmal auch einen eigenartigen Touch?
Für mich persönlich war die Zeit mit Heterotopia eine enorme Bereicherung. Viele der Menschen kannte ich aus der Vergangenheit oder Gegenwart, ein paar sollten für die Zukunft wichtig für mich werden. Doch auch mit den bereits Bekannten hatte ich mich meistens noch nie so intensiv über diese Themen ausgetauscht. Ich traf die Künstler*innen zu Hause, im ihrem Proberaum oder Atelier und durfte oft für einen ganzen Tag lang Teil ihrer Welt sein. Am nächsten Morgen kam es mir manchmal vor, als hätte ich intensiv geträumt, so sehr war ich oft durch die Interviews und persönlichen Biographien in eine andere Sphäre abgetaucht.
Und natürlich auch allen, die zugehört haben.
Eigentlich hatte ich für 2020 eine lange Reise geplant. So bin ich aber auch irgendwie ein bisschen gereist, eher so Zeitreise-mäßig; durch die Leben anderer Menschen. 🙂

















