heterotopia#12: NICKI FRENKING. ÜBER TOPFSCHLAGEN UND RUBBELLOSE.
 

„Musik muss nicht immer gut sein.”

 

TEASER:

 

Nicki Frenking ist freischaffende Musikerin, Sound Designerin und Musikproduzentin.
Musik besaß für Nicki sehr früh einen hohen Stellenwert, doch die scheinbar starren Regeln und Strukturen eines musikalischen Werdegangs schienen im starken Widerspruch zu dem zu stehen, was sich Nicki unter Musik vorstellte.
Als sie die Aufnahmeprüfung für den Studiengang Musik und Medien an der Robert Schumann Hochschule bestand, ging sie nach Düsseldorf. Doch das Studium war für Nicki erstmal nicht das, was sie sich erträumt hatte: Sie fühlte sich von den Ansprüchen der Hochschule überfordert, gleichzeitig gehörte sie zu einer der wenigen Frauen des Instituts. Ein Erasmus-Semester in Riga, der Hauptstadt Lettlands, offenbarte ihr das Musikstudium schließlich doch so, wie sie es sich vorgestellt hatte: Den ganzen Tag Musik machen in einem Jugendstil-Schloss mitten in der Stadt.
Nachdem sie das Studium in Düsseldorf beendet hatte, fasste sie einen Entschluss: Ohne zuvor schon einmal dort gewesen zu sein, ging sie nach Kapstadt um dort zu leben. In der südafrikanischen Stadt fand sie eine Wohnung und einen Job als Barpianistin. Die Überlegung, für immer dort zu bleiben, änderte sich mit der Zeit.
Zurück in Europa machte Nicki in Basel ein Praktikum als Sounddesignerin. Als sie sich eines Tages dabei wiederfand, Kuhsounds zu bearbeiten, stellte sie sich noch einmal die Frage, ob es wirklich das war, was sie für den Rest ihres Lebens tun wollte.
Sie zog nach Utrecht und schrieb sich dort für den Master Music Design und Komposition ein. Nebenbei jobbte sie im Amsterdamer Bimhuis, einem der größten Jazzclubs Europas.
Heute arbeitet Nicki in Berlin als Musikproduzentin für diverse Theaterproduktionen und Installationen, außerdem wurde sie Synthesizerfrau bei der Elektropunkband „Kochkraft durch KMA“

Ich treffe Nicki in ihrer Wohnung in Berlin-Neukoelln. Synthesizer tummeln sich in ihrem Wohnzimmer, ein Klavier gibt es und irgendwo auch noch eine Geige. Vor dem Fenster, von dem aus wir in einen weiss angestrichenen Hinterhof schauen, chillen Pflanzen und ein Buddha. Es gibt Berliner und Falafel. Irgendwann später auch kalten Kaffee, weil wir uns verquatschen.

In Heterotopia spreche ich mit Nicki über die Liebe zur Musik, die so oft durch besondere Erwartungshaltungen getrübt werden kann. Warum wurde Nicki doch noch Musikerin, obwohl es in ihrem Leben Phasen gab, in denen sie sich gar nicht mehr mit Musik auseinandersetzte?
Wie kam es zu ihrer Entscheidung, für immer in Kapstadt leben zu wollen? Warum kehrte sie schließlich doch wieder zurück? Was findet sie an Rubbellosen toll? Und was gab ihr die Band Kochkraft durch KMA, was ihr ihre vorherigen Musikprojekte oft nicht geben konnten?

Infos:

Nicki produzierte Musik & Sounddesign für die deutsch-palästinensische Simultan-Performance „PARALYSE“, die ihr dieses WE am 31.7. und 1.8. im Heimathafen Neukoelln (Berlin) live anschauen könnt:

https://heimathafen-neukoelln.de/events/paralyse/

Kochkraft durch KMA bei WDR-Rockpalast:

https://www.youtube.com/watch?v=MEYnN1FsSNs

http://www.kochkraft.band/